Wohnen

Viel Platz für das Wesentliche

Familienzeit ist kostbar, findet die dänische Designerin Monica Cetti. Um sie genießen zu können, gestaltete sie ihr kleines Ferienhaus schön, vor allem aber praktisch. Und lernte einiges dazu

Fotografiert von Anitta Behrendt, Styling von Pia Olsen/Living Stories

Die Grafikdesignerin Monica Cetti wohnt mit ihren Töchtern Uma, 8, und Esmeralda, 5, in einer Stadtwohnung im dänischen Frederiksberg. An den Wochenenden und in den Ferien jedoch fahren sie nach Espergærde in ihr Ferienhaus am Meer – wo sie mit Monicas Partner Michael und seinen beiden Söhnen zur großen Patchworkfamilie werden. Das Häuschen muss eine Menge Trubel aushalten, und Monica möchte lieber eine entspannte Zeit mit den Kindern verbringen, als ständig aufzuräumen oder den Garten zu pflegen. Trotzdem mag sie es schön und gemütlich. „Ich lernte beim Einrichten, dass nichts perfekt sein muss“, sagt Monica. „Und dass gerade ein einfacher Stil besonders schön sein kann. Das war eine wichtige Lektion!“

Idee Nr. 1

Monica investierte nicht in teure neue Möbel, sondern verpasste Keller- und Trödler-FUNDSTÜCKEN wie dem Tischchen und dem Stuhl einfach einen neuen Anstrich. Spart Geld – und Nerven, wenn doch einmal etwas beim Toben einen Kratzer abbekommt.

Idee Nr. 2

Das einfache Ikea-Regal ist Sideboard und Küchenschrank zugleich. Auf Türen wurde verzichtet – stattdessen nähte Monica einen VORHANG, der den Inhalt (und auch mal ein Durcheinander) ausgesprochen charmant verbirgt

Idee Nr. 3

KLEINE SAMMLUNGEN müssen gerade bei Familien mit kleinen Kindern nicht aus kostbaren Stücken bestehen. Wichtig ist nur ein gemeinsamer Nenner – hier sind es bunte Glasflaschen und -vasen. Die werden auch schnell mal ersetzt und ausgetauscht

Idee Nr. 4

Eine alte Holzstiege, ein Shabby-Chic-Regal voller Pflanztöpfe, eine Bank vom Flohmarkt. Monica lernte mit ihrem Ferienhaus, Ansprüche loszulassen. Heute ist ihre Stildevise: BLOSS KEINE PERFEKTION. Denn die stresst nur und ist uncharmant.

Idee Nr. 5

AN DIE WAND GEDÜBELTE LEISTEN rahmen den Herd und lassen ihn und die Arbeitsplatte weniger zusammengewürfelt wirken. Der Spitzenvorhang war mal eine selbst geklöppelte Tischdecke von Monicas Oma.

Idee Nr. 6

Damit die kleinen Räume nicht zu beengt wirken, hat Monica Wände, Decken und die meisten Möbel und Holzböden EINHEITLICH WEISS gestrichen. Das öffnet, kreiert optische Weite und wirkt dabei sommerlich frisch. 

Idee Nr. 7

Für ein Sofa ist in dem gerade mal 50 Quadratmeter großen Haus kein Eckchen mehr frei. Dafür wird das Doppelbett von Monica und Michael DANK TAGESDECKE UND VIELEN KISSEN tagsüber zur Lümmelwiese, auf der notfalls auch mal fast die ganze Familie Platz findet.

Idee Nr. 8

Auf pflegeintensive Blütenpflanzen verzichtet Monica im Garten, ein bisschen WILDWUCHS ist erwünscht: Wucherndes Grün bildet Höhlen und Unterschlüpfe, mehrere Bänke mit Kissen schaffen Rückzugsorte – und eine Ablage für immer neue Fundstücke vom Strand.

Idee Nr. 9

Ein Haus für sechs Personen braucht weder viele noch große Möbel. Monica entschied sich für Stapelstühle und einen KLAPPTISCH auf der Terrasse. Der macht sich bei Bedarf auch mal dünne.

Idee Nr. 10

Michael hat das Häuschen um einen WINTERGARTEN erweitert, der gleichzeitig einen Zusatzraum bedeutet. Monica dekoriert nur wenig: Das viele Grün, das den Raum einrahmt, ist schmückend genug. Sie hält den Hausstand bewusst klein, weil jedes Stück auch Arbeit bedeutet.